09. März 20:00 – 21:30

Frankfurter Komponisten showcase

„Wurfparabel“

Konzert mit Uraufführungen von Frankfurter Komponisten in der KunstKulturKirche Allerheiligen

 

In diesem Konzert werden vier Uraufführungen vom Trio Radial gespielt, die speziell auf die

besondere Akustik der KunstKulturKirche Allerheiligen eingehen. Der lange und besondere

Nachhall, aufgrund der parabelförmigen Architektur der Kirche, soll integraler Bestandteil der

Komposition sein.

Wird ein Klang im Raum gespielt, liegt es nicht mehr in den Händen der Musiker/innen, den Klang

zu gestalten, da die Akustik ihr eigenes Spiel mit dem Klang treibt. Der Klang fliegt wie ein

geworfener Gegenstand los und muss vorausschauend komponiert und gespielt sein.

Mit vier Frankfurter Komponist/innen ist es möglich, dass sie den Proben in der KunstKulturKirche

ausreichend beiwohnen, um die Wirkung der geschriebenen Komposition im Raum zu erfahren

und gegebenenfalls kompositorisch darauf zu reagieren. Vier Kompositionen, mit der gleichen

Aufgabenstellung, werden zu unterschiedlichen und facettenreichen Ergebnissen kommen.

Im Anschluss an das Konzert besteht für das Publikum in ungezwungener Atmosphäre bei

Ausschank von Wein und Wasser noch die Möglichkeit, mit den Komponist/innen und Musiker/

innen ins Gespräch zu kommen, was eine vermittelnde Funktion haben kann.

 

Trio Radial

Horn - Klarinette - Violoncello: dieser seltenen und reizvollen Besetzung hat sich das 2016 in

Frankfurt am Main gegründete Trio Radial verschrieben.

Die drei international tätigen MusikerInnen setzen sich seit vielen Jahren intensiv mit

zeitgenössischer Musik auseinander und erforschen mit dem Trio Radial neue Facetten der

Kammermusik.

2017 war das Trio Radial mit dem Konzertprojekt Zwischen Orient und Okzident in Frankfurt, Köln,

Esslingen, Bern, Basel und Zürich u.a. mit zwei Uraufführungen von Neil T. Smith und Alireza

Farhang zu hören. Im März 2018 werden in Frankfurt a.M. neue Werke von Frankfurter

KomponistInnen, welche unter dem Motto "Wurfparabel" extra für die spezielle Akustik der

Kulturkirche Allerheiligen schreiben, uraufgeführt.

 

Musiker des Trios:

 

Deepa Goonetilleke, 1985 in Australien geboren, studierte Zeitgenössische Musik,

Orchestermusik und Naturhorn in Brisbane, Detmold und Frankfurt am Main. Als Kammermusikerin

war sie zu Gast bei Festivals wie den Tagen für Neue Musik, Festival de Musique de Strasbourg,

Acht Brücken Köln und dem Warschauer Herbst. Nebst der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen

Ensembles (Ensemble Modern, Musikfabrik, Ensemble Linea, Ensemble Proton Bern, Lucerne

Festival Academy Orchestra) spielte sie unter anderem Aushilfe bei den Würzburger

Philharmonikern, der Rheinischen Philharmonie Koblenz, Norrlands Operan Orkester in Schweden

und dem Georgischen Kammerorchester. 2010/2011 war sie Stipendiatin der International

Ensemble Modern Akademie und seit October 2012 Stipendiatin von Live Music Now.

 

Shelly Ezra studierte bei Sabine Meyer, Reiner Wehle, Diethelm Jonas, Joy Farrall und Martin

Spangenberg in Lübeck, London, Weimar und Frankfurt.

Sie wurde u.a. Preisträgerin beim ARD-, Freiburg Internationalen-, und Braunschweig Classix

Festival Wettbewerb. Als Solistin trat sie mit dem Orchester des Bayrischen Rundfunks, dem

Münchener Kammerorchester, der Klassische Philharmonie Bonn, Camerata Moravia, und mit dem

Israelischen Kammerorchester auf. 2013 - 2014 war Shelly Soloklarinettistin beim Orquestra

Gulbenkian in Lissabon, Portugal.

 

Die Cellistin Esther Saladin spielt als Kammermusikerin und Solistin an Festivals wie Ultima

Festival Oslo, Schwetziger Festspiele, Donaueschinger Musiktage, cresc.-Biennale Frankfurt,

Huddersfield Contemporary Music Festival und spielt zu Gast bei Ensembles wie Ensemble

MusikFabrik, Ensemble Modern, Ensemble recherche, Das Neue Ensemble Hannover, Ensemble

Proton, Ensemble VIL Stuttgart, EXPERIMENTALSTUDIO des SWR, Bayrisches

Kammerorchester. Esther Saladin ist Cellistin des Améi Quartetts und des Trio uBu. Esther Saladin

erhielt Preise und Auszeichnungen bei Wettbewerben, jüngst den 1. Preis des Pergamenschikow

Kammermusikpreises 2016 mit dem Trio uBu. In Zusammenarbeit mit der Komponistin Silvia

Rosani entsteht derzeit eine Soloperformance für Cello und Live Elektronik.

 

Komponisten:

 

Seungwan Baek, 1981 in Seoul, Südkorea geboren, arbeitet als freischaffender Komponist und

Dirigent in Frankfurt am Main. Er studierte Komposition an der Hanyang University(Bachelor) und

der Musikhochschule Lübeck(Master) bei Yeongkeun Park und Dieter Mack. Zurzeit ist er an der

Hochschule für Künste Bremen(Konzertexamen) eingeschrieben, wo er bei Porf. Jörg Birkenkötter

studiert. Außerdem besuchte er eine Meisterklasse von Hèctor Parra.

Er wurde 2005 beim Wettbewerb für junge Komponisten der Asian Composers League-Korea

ausgezeichnet und gewann im selben Jahr in der Sektion „Kammermusik“ des Seoul International

Music Festivals. 2006 wurde eines seiner Werke im Rahmen des „Konzert für junge Komponisten“

der Chosun Ilbo aufgeführt und 2007 gewann er in der Sektion „Orchester“ des Seoul International

Music Festivals.

Seitdem Baek nach Deutschland kam, nahm er 2013 gemeinsam mit dem Ensemble Musikfabrik

an einer Reading Session im Rahmen der Workshop-Reihe „Composer Collider“ teil. Sowohl 2014

als auch 2015 kamen Werke von Baek beim Festival für aktuelle Musik „blurred edges“ in

Hamburg zur Aufführung. Er bekam einen Kompositionsauftrag vom Goethe-Institut und das

Ensemble Timf präsentierte sein Werk im Rahmen von „Asian Composer's Showcase 2016“ in

Tongyeong. Im Jahr 2017 wurde sein Stück im Deutschlandradio Kultur live übertragen und

gewann er den dritten Platz beim Younghi Pagh-Paan internationaler Kompositionspreis. Dieses

Stück wurde im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie uraufgeführt.

Er arbeitete auch als Dirigent mit vielen Ensembles und Orchestern, wie etwa der

IEMA(International Ensemble Modern Akademie) und dem Ensemble Analogue Translation.

 

Richard Millig (*1992) studierte Komposition mit Schwerpunkt elektronischer Musik bei Prof. Orm

Finnendahl zunächst an der Hochschule für Musik Freiburg, seit 2014 an der Hochschule für Musik

und Darstellende Kunst Frankfurt, dort auch bei Prof. Michael Reudenbach. Zudem erhielt er

Orgelunterricht bei Prof. Klemens Schnorr und Dietrich von Knebel. Er ist Mitglied im Direktorium

des Instituts für zeitgenössische Musik IzM. Im Rahmen des Off-Festivals der Donaueschinger

Musiktage 2014 wurde seine Komposition “140430” für Akkordeon, Klavier, Schlagzeug, Live-

Elektronik und Live-Video aufgeführt.

Seit 2015 ist er Mitglied im “Naxos-Bund zur Förderung junger Künstler/innen aus Hessen e.V.”. Im

Rahmen des studioNAXOS und darüber hinaus entstanden verschiedene Bühnenmusiken mit

unterschiedlichen Ansätzen, außerdem Konzerte und andere Formate mit zeitgenössischer Musik.

Seit 2017 ist er einer der Kirchenmusiker an der KunstKulturKirche Allerheiligen Frankfurt und ist

dort neben seinen gottesdienstlichen Aufgaben u.a. für die Mitorganisation von Konzerten,

Ausstellungen, Installationen, Performances, etc. zuständig.

Zuletzt war er als Komponist und musikalischer Leiter bei Live!Tonight!Sold!Out! unter der Regie

von Daniel Schauf im Rahmen des studioNAXOS tätig.

 

Tobias Hagedorn, geboren 1987, studierte an der HfMT Köln von 2006 bis 2012 Kirchenmusik

und von 2012 bis 2014 elektronische Komposition bei Prof. Michael Beil. Von 2014 bis 2017

studierte er Komposition an der HfMDK Frankfurt am Main bei Prof. Orm Finnendahl. Ab 2018 ist

er Stipendiat der Mozart-Stiftung. Er ist als konzertierender Organist tätig und spielt sowohl

Literatur aus dem 20. und 21. Jahrhundert als auch Improvisationen mit selbst entwickelter Live-

Elektronik. Unter anderem spielte er beim internationalen Festival für zeitgenössische Orgelmusik

„orgel-mixturen“ an der Kunststation Sankt Peter in Köln. Auch in seiner kompositorischen Arbeit

spielt die elektronische Klangerzeugung sowohl in einem performativen als auch in einem

installativen Kontext ein wichtige Rolle. Seine Klanginstallationen wurden u.a. im Theater Aachen

und im Ausstellungsraum des Büro für Brauchbarkeit in Köln ausgestellt. Seine instrumentalen

Werke wurden u.a. von der Internationalen Ensemble Modern Akademie aufgeführt.

 

Hannah Hanbiel Choi wurde 1982 in Seoul, Südkorea geboren. Von 2001 bis 2006 studierte sie

Bachelor of Music Komposition an der Yonsei Universität. Von 2010 bis 2012 studierte sie ein

Diplomstudium bei Hanspeter Kyburz an der Hochschule für Musik Hans-Eisler Berlin, von 2012

bis 2014 studierte sie Konzertexamen bei Johannes Schöllhorn an der Hochschule für Musik und

Tanz Köln.

2010 wurde sie mit dem ersten Preis beim International Composition Prize Luxembourg

ausgezeichnet. 2013 wurde ihr Orchesterstück mit "Deutsche Radio Philharmonie" und Dirigent Brad Lubmann uraufgeführt und im SR2 gesendet .

2014 erhielt sie einen Kompositionsauftrag für das Beethoven Festival Bonn mit einer Uraufführung im Beethovenhaus Bonn.

Im selben Jahr hatte sie noch eine Uraufführung im Rahmen der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt.

Von 2014 bis 2015 war sie Residence- Komponistin bei Hwaum Chamber Orchestra (Seoul)

2015 erhielt sie einen  Kompositionsauftrag vom Landesmusikrat NRW. Die Auftragskomposition wurde im "Pan Musik Festival Seoul" uraufgeführt und im "Festival NOW! für neue Musik Essen“ in Deutschland erstmals aufgeführt.

2017 erhielt sie den dritten Preis beim internationalen Basel Composition Competition. Ihr Kammerorchesterstück wurde mit dem Basel Kammerorchester und Dirigent Franck Ollu aufgeführt und  im SRF (Schweiz) gesendet.

 

Eintritt: 12 Euro (6 Euro ermäßigt)