Innen

Der Innenraum der parabelförmigen Kirche ist mit wenig Inventar ausgestattet, das Räumliche steht klar im Vordergrund. Die Weite des Raumes wird durch eine schlichte, leicht gewölbte Decke aufgefangen. Im Brennpunkt der Parabel steht der Hochaltar. Er ist erhöht und von vier schlanken Stahlbetonsäulen flankiert. Sie fangen die Dachkonstruktion auf und tragen eine sich nach oben öffnende Glas-Stahlbetonkuppel, die den Altar unmittelbar in einen Lichtkegel rückt. Die Glaskuppel hat einen Durchmesser von 7,5 Metern und ist mit 2–3 cm dicken runden Glasbausteinen ausgefüllt.

Die Seitenwände sind sehr sparsam gegliedert. Je sieben Wandpfeiler (Stahlpfetten) befinden sich auf der Höhe der seitlichen Anbauten: Östlich (rechts) die Sakristei und darüber die Orgelempore, westlich (links) die Seiten- bzw. Werktagskapelle mit der Empore für den Sängerchor darüber; im Laienschiff treten die Wandpfeiler dann in breiten Abständen auf. Dieses einfache Gestaltungsprinzip wurde auch an der Westwand übernommen, hier jedoch kräftiger betont. Zwischen den Wandpfeilern befinden sich die drei Eingänge.

 

Ausstattung

Der Altar wurde aus Lahnmarmor gefertigt. Er steht auf einem gegenläufigen Parabelpodest – heute gegenüber dem Gemeinderaum, um vier Stufen erhöht. Im gesamten Raum sind polygonale Marmorplatten in verschiedenen Farben verlegt.

Der silberne Tabernakel von Albert Welker, Goldschmied in Frankfurt, zeigt die Abendmahlszene. Das Kreuz über dem Altar wurde von Goldschmied Wernecke handwerklich bearbeitet nach einem Entwurf von Leo Peter.

Leo Peter wurde 1908 geboren, das Todesjahr ist unbekannt. Er war Pfarrer in Sossenheim und Niederrad. 1927–29 Studium zum Zeichenlehrer in Frankfurt und München; ab 1929 der katholischen Theologie, 1934 Priesterweihe; Ausstellung „Kreuzzeichen" im Kreuzgang des Frankfurter Domes Mitte der 1980er Jahre (Ausstellungskatalog im Dom-Archiv).

Die Schutzmantel-Madonna mit ausgebreiteten Händen stammt von Gertrud Scherer, Frankfurt. Sie wurde im August 1949 in der Brüderkapelle aufgestellt, von ihr ist auch die Josef-Figur am Eingang zur Kapelle.

 

Auf der Westseite befindet sich durch ein Gitterwerk getrennt die Seiten- bzw. Werktagskapelle mit dem Nebenaltar. Über diesem hängt ein Altarbild: Pieta inmitten von Heiligen von Georg Poppe (1947). Die Bilder des Kreuzwegs sind ebenfalls von Georg Poppe. Pfr. Kirchgässner hat 1947 bei dem schlesischen Maler ein Allerheiligenbild in Auftrag gegeben. Poppe gestaltete es nach dessen Vorschlägen und Kirchgässner informierte die Gemeinde über seine Vorstellungen: "Ich machte darauf aufmerksam, dass in der Pieata ein Bezug zum Messopfer vorliege und dass Maria ein „Typus ecclesiae“ sei. Die Heiligengruppe sei Hinweis auf die Kirche als Gemeinschaft der Heiligen. Vier männliche und vier weibliche Gestalten seien durch die vier Lebensalter vertreten, vier Märtyrer und vier Professoren, jede Gestalt trägt ein Symbol in den Händen. Das Brot weist auf die Caritas, der Bischofsstab auf das Hirtenamt,….die Fahne auf den Kampf, den jeder Christ bestehen muss, das Lamm auf das wehrlose Dulden. Dann schrieb ich, ich sähe auch einen besonderen Bezug zu unserer Pfarrei und die Notzeit, die wir zu durchleben hätten. Michael, der Engel der Deutschen, der Schutzengel der heiligen Kirche, der Geleitengel der Toten,….Hedwig, die Polin und Schlesierin, Landesmutter, Patronin der Flüchtlinge (weinend mit der Hand über den Augen), Georg, der Diözesanpatron"… "Meinem Nachfolger hat das Bild offenbar nicht sehr gefallen, er hat es aus dem Blick, den man in der Taufkapelle tun konnte, herausgerückt; es mag ihm zu sehr auf die Leidenstheologie ausgerichtet erschienen sein oder hat der Stil, der Nazarenertradition verhaftet, ihn nicht überzeugt? Ich muss bekennen, dass ich heute auch aus größerer Distanz dies empfinde."

In der Brüderkapelle war das Kreuz von Leo Peter bereits aufgestellt gewesen, ebenso wie das Allerheiligengemälde und die Schutzmantelmadonna von Scherer.

 

Taufstein

Der Taufstein steht im Eingangsbereich. Er wurde von den Architekten der Allerheiligenkirche selbst entworfen, der Kupferdeckel wurde mit Symbolen von Albert Welker verziert.

 

 

Text: Weite Passagen entnommen aus dem Manuskript von Ulrike Schubert M. A., Vortrag zur Allerheiligenkirche am 24.02.2007.